Taiwan

Endlich mal Zeit zum lernen

Ich bin zwar noch mit großen Plänen nach Taiwan geflogen und wollte die ganze Ostküste der Insel bereisen. Allerdings habe ich schon am ersten Tag beschlossen einfach in Taipei zu bleiben. Mittlerweile hatte sich so viel angesammelt, was ich recherchieren wollte, dass ich mir einfach mal Zeit zum lesen und lernen wünschte.

Ich war als Couchsurferin bei Hsu, der gerade nach einem Jahr aus Deutschland zurückgekommen war. Eigentlich war ausgemacht, dass ich nur meine erste und letzte Nacht bei ihm bleibe. Da er selber zwei Wochen später eine Studienarbeit abgeben musste und grundsätzlich wenig Zeit hatte. Trotzdem erlaubte er mir die ganze Woche bei ihm bleiben zu können. Im Hostel wird man doch immer abgelenkt und kommt nie dazu sich in Ruhe irgendwo hin zu setzten, ohne gestört zu werden. Im Nachhinein würde ich sagen, dass ich wahrscheinlich noch nie so konzentriert lernen konnte, wie bei Hsu. Nicht mal in meiner Examenszeit. Es macht einen riesigen Unterschied, ob man freiwillig lernt, was einen gerade interessiert oder ob man mit Druck etwas lernen muss. Obwohl ich persönlich ein Mensch bin der normalerweise mit Druck am effektivsten lernt.

Meistens fing ich morgens an zu lernen, bin dann zur Mittagszeit essen gegangen und hatte anschließend noch eine intensive Lernphase. Nachmittags habe ich mir Teile der Stadt angesehen und Abends konnte ich wieder gut lernen.

In der Mitte der Woche habe ich einen Tag Pause gemacht, um in einen National Park zu fahren. Eigentlich sollte man von einem Gipfel in 1100 m einen wunderbaren Blick auf Taipei haben, aber das Wetter war nicht so optimal, und der Hauptgipfel lag im Nebel. Von einem Nebengipfel konnte ich zumindest einen kleinen Teil sehen.

In Taiwan ist Basketball super beliebt und jeder Park hat einen eigenen Basketball Platz! =) !!! Da leuchteten meine Augen auch wieder. Und schon am ersten Tag spielte ich mit irgendeinem Taiwanesen, mit dem ich zwar nicht reden konnte, aber die Regeln waren klar…

Insgesamt war die Woche ein wunderbarer Mix aus Training, Lernen und ein bisschen Sightseeing. Außerdem war ich sehr von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen beeindruckt. Zudem ist sogar das komplette U-Bahn System in lateinische Schriftzeichen übersetzt. Und an allen anderen wichtigen Orten ebenso. Ich hatte jedenfalls nicht ein einziges Mal das Gefühl mich ohne chinesisch nicht zurecht zu finden.

Absolut typisch niedlich zubereitetes Essen, wie man es aus chinesischen Ländern kennt.

So langweilig wie diese Woche für euch vielleicht klingen mag, um so mehr habe ich sie genossen und überlege ernsthaft, ob ich später noch mal für 4 Monate nach Taipei gehe, um dort einen intensiv chinesisch Kurs zu machen.

Ich kann mein Gefühl kaum beschreiben. Ich war einfach nur zufrieden mit mir und meinem Leben. Ich weiß nicht, ob ich das in dieser Intensität schon mal hatte. Irgendwas zieht mich auf jeden Fall dahin zurück obwohl ich glaube, dass das Gefühl nicht so stark an diesen Ort geknüpft ist und ich es auch an anderen Orten der Welt finden kann.

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