Santa Marta (16.06-24.06)

Endlich in karibischen Regionen!

Na einer anstrengenden 14 Stunden fahrt kam ich in Santa Marta an. Die Stadt ist nicht gerade schön und mittlerweile habe ich festgestellt, das alle Städte einen ähnlichen Gestank haben. Der ist nicht super penetrant, aber man muss sich schon dran gewöhnen. Nach ein paar Stunden beschloss ich mein halbes Gepäck dort zu lassen und in den Tayrona National Park zu gehen, der gleich nebenan war. Ich war so froh aus der Stadt raus zu kommen, endlich im Djungel zu wandern können und die frische Luft der Natur zu genießen. Nach nur einigen Metern stank es da aber auch ziemlich übel! Was zur Hölle macht bitte so einen Gestank mitten im Wald, fragte ich mich, bis ich realisierte, dass es vergorene Mangos sind. Einige Meter weiter waren drei Mangobäume. Unter dem einen lagen super viele eklige Mangos, aber unter den anderen hatten Leute die schlechten Mangos zur Seite geräumt, so dass nur die frisch heruntergefallenen rumlagen. Ich sammelte eine große Tüte mit Mangos für die nächsten2 Tage und hatte nur einen kleinen Teil aufgesammelt. Die Tüte fühlte sich an wie die Hälfte meines Gepäcks, dass ich extra zurück gelassen hatte. Als ich weiter ging kam dann alle Hundert Meter der nächste Baum und ich verfluchte das Gewicht der Tüte jetzt schon. Aber eine nahezu perfekte Mango weg zu schmeißen, um das Gewicht los zu werden ging auch definitiv nicht. Dafür hat Mama uns zu gut erzogen, dass man kein Essen vegschmeißt, wenn andere Meschen auf der Welt hungern. Und dabei hat Mama gerade von diesen Ländern gesprochen, wo ich jetzt bin… Die einzig mögliche Lösung Gewicht zu reduzieren war also, sich ein schönes Plätzchen zu suchen und einfach 2-3 Mangos zu essen. (Es gibt hier größtenteils kleinere Mangos, die aber viel intensiver schmecken und einfach ein Traum sind. 2-3 schafft man ganz leicht zu essen. Zum Frühstück mit Haferflocken esse ich auch gerne mal 5 Mangos…). Als ich meine Pause machte lernte ich 4 Kolumbianer kennen. Andrew spricht genug Englisch, um sich normal unterhalten zu können. Die anderen sprachen kein Englisch, aber Gina und Angela wurden zu meinen Spanischlehrerinnen. Wir hatten ja genug Zeit.

Wir wollten zu den Ruinen eines alten Dorfes mitten im Djungel (Pueblito). Das Dorf hatten sie auf den alten Ruinen wieder aufgebaut, um zu zeigen, wie die Leute früher im Djungel gelebt haben.

Wir waren 900 Meter zu dem dorf hoch gelaufen und bei der Luftfeuchtigkeit und den Temperaturen schwitzt man ekelhaft viel. Ich hatte ja auch noch den Rucksack mit Sachen für 5 Tage und vielen Mangos dabei…Jetzt ging es die 900 m wieder runter zum Strand. Dort fand ich für mich einen der schönsten Plätze der Erde! Ein Häuschen mit Hängematten auf einem Hügel! Allerdings denken das auch viele andere Menschen und man wird die Hängematten wohl lange vorher reservieren müssen, um einen Platz zu kriegen. Naja, für den nächsten Besuch in Kolumbien weiß ich das ja jetzt =) ! Einfach nur, um in einer Hängematte liegend vom Sonnenaufgang geweckt zu werden lohnt es sich schon zurück zu kommen! Das Wasser ist hier überall super. Genau das was man von der Karibik erwartet. An der Rezeption des Campgrounds stellten wir fest, dass leider alle Hängematte und Zelte belegt waren. Ich hatte ja mein eigenes Zelt dabei und hätte überall bleiben können. Aber die anderen 4 hatten nichts dabei. Zum Glück gibt es dort mehrere Campgrounds und wir mussten nur eine Stunde zum nächsten laufen. Eine Nachtwanderung durch den Djungel ist mega geil. Man hört super viele Geräusche, die man nicht im geringsten beschreiben kann. Daher müsst ihr mir einfach glauben, dass es unheimlich beeindruckend ist. Wir haben sogar einen Skorpion gefunden. Bzw. Andrew hat permanent irgendwas gefunden und es uns gezeigt. Der Skorpion war nur 1,5 cm groß und im dunkeln wäre ich wahrscheinlich eher draufgetreten als zu realisieren, dass ein Skorpion auf dem Weg sitzt, aber Andrew hat ein gutes Auge für so etwas. Am nächsten Campground waren zum Glück noch genug freie Zelte.

Am nächsten Morgen wollten die anderen nur kurz zum Strand. Ich wollte eigentlich hiken und dann nach Palomino weiter fahren. Da ich aber auch gerne mit den anderen gemeinsam wandern wollte ging ich mit Ihnen zu den Stränden. Irgendwie hat natürlich doch alles länger gedauert, als ich es mir vorgestellt hatte. Ins Wasser gehen wollte ich auch nicht, weil ich nur meine Wertsachen ohne den großen Rucksack dabei hatte. Im großen Rucksack kann man sie so gut verstecken, dass die Zeit immer ausreichen würde rechtzeitig wieder am Strand zu sein, wenn jemand daran geht. Aber so hätte ich mich im Wasser die ganze Zeit so unwohl gefühlt, dass ich es gar nicht riskieren wollte. Ein Buch hatte ich leider auch nicht dabei und am Strand liegen und nichts machen finde ich schrecklich… Man ist hinterher einfach total fertig von der Sonne, obwohl man nichts gemacht hat. Das war echt langweilig.

Als wir uns dann endlich auf den Weg machten, war ich so froh mich wieder bewegen zu können! Leider War der Rückweg kürzer als ich gehofft hatte und dann saß ich schon wieder im Bus. Mittlerweile hasse ich Busfahren, weil ich nichts machen kann. Sobald ich ein Buch oder meinen Laptop in die Hand nehme wird mir übel. Außerdem merke ich mein Steißbein immer noch, dass ich mir 5 Tage vor dem Abflug beim Snowboarden geprellt habe. Das ist hartnäckiger und lästiger als ich erwartet hatte. Besonders wenn man spätestens alle 2 Tage wieder im Bus sitzt.

Als ich in Palomino ankam regnete es in Strömen, überall lagen Mangos auf der Straße und das Hostel was ich mir rausgesucht hatte hat leider kein Bett mehr. Sie schickten mich zwei Blöcke weiter zu einem neuen Hostel, dass viel viel schöner ist als dieses und zudem auch noch günstiger. Es ist nur noch nicht bei Hostelworld registriert. Hier fühlte ich mich mega wohl, legte mich in eine Hängematte und genoss den Abend mit lesen. Leider ist mein E-book-reader mittlerweile kaputt und ich musste mit dem Handy lesen.

Morgens musste ich nur 10 Minuten raus gehen, um mit einer kompletten Tüte voll Mangos zum Frühstück zurück zu kommen. Die Mangos schmecken einfach geil!!!

In einem anderen Hostel hing ein Vertikaltuch im Garten. Es war von anderen Hostelgästen, die aber gleich meinten ich könne es benutzen und mit ihnen gemeinsam trainieren. Daburch lernte ich die meisten anderen dieses Hostels auch kennen. Es war eine sehr tolle gemeinschaft in diesem Hostel. Mittags kochte einer für alle und grundsätzlich wurden die Mahlzeiten gemeinsam gegessen und zubereitet. So etwas habe ich sonst noch nirgendwo erlebt. Sie luden mich auch zum essen ein, aber leider war ich schon für später mit Claudia aus meinem Hostel zum Essen verabredet. Außerdem wollte ich auch gerade mit Claudia zum Tubing. Das bedeutet Man bekommt einen riesigen aufblasbaren Reifen auf die Schulter, wird dann mit einem Mofa soweit wie möglich Fluss aufwärts gefahren und setzt sich dann in den Tube um sich 2 Stunden den Fluss entlang bis zum Meer treiben zu lassen. =) Man musste nur aufpassen nicht zu stark von der Sonne gegrillt zu werden und ab und zu treibt man mal in die Büsche des Ufers, wenn man nicht aufpasst. Der Fluss führte die ganze Zeit mitten durch den Djungel.

Mittlerweile liebe ich die Mofataxis. Helme bekommt man zwar nur in der Städten, aber die Helme die man da bekommt würden einem auch nicht viel bringen. Jedenfalls kommt man mit dem Mofa viel schneller überall hin, weil sie zwischen den Autos hindurch fahren, sie sind nur minimal teurer als ein unbequemer Bus und es mach super viel Spaß damit zu fahren. Man sollte nur an eine Sonnenbrille denken.

Am nächsten morgen ging es schon früh wieder los. Ich wollte noch hoch in den Norden in die Wüste Kolimbiens. Da wir noch 2 mal umsteigen mussten war das wirklich wieder eine lange und anstrengende 7 stündige Fahrt. Aber ich konnte unterwegs endlich mal wieder arbeiten und Leute beraten, was viel Spaß gemacht hat.

Cabo de la Vela ist ein Paradies für Kitesurfer, weil das Wasser ewig lange nur Brusttief bleibt. Ich hatte die spontane Idee einfach mal wieder auszuprobieren, ob ich noch Kiten kann und sprach mit einem Kitelehrer. Der meinte es sei gar kein Problem das auszuprobieren notfalls sind ja genug Leute da, die mir helfen und einen Schirm zu mieten kostete nur 2 Euro pro Stunde. Er gab mir einen neuner Kite und schon am Strand merkte ich, wie viel Kraft Wind nur ein paar Meter über uns hatte. Obwohl ich den Schirm auf 12 h über mir hatte (wo normalerweise die Ruheposition für den Schirm ist) konnte ich nicht stehen bleiben und der Schirm zog mich zum Wasser. Der Start funktionierte viel besser, als ich erwartet hatte und auch einfach nur geradeaus fahren lief relativ gut, so dass ich von einem bis zum anderen Ohr strahlte. Aber irgendwann muss man eine Wende machen, um wieder zurück zu fahren… Dabei ist mir der Schirm runter aufs Wasser gefallen. Das große Problem jetzt war, das die Kraft des Schirmes zunimmt, je kleiner der Winkel zum Wasser ist. Ich musste also um den Schirm neu zu starten möglichst schnell über den ersten Moment hinweg, um ihn wieder über mich zu bringen. Es kam mir vor, als wenn ich eine neue Computermaus mit viel zu hoher Sensibilität eingestellt hätte, so stark reagierte der Kite auf jede kleine Bewegung. Ich bekam den Schirm auf 12 h einfach nicht gestoppt und nur 1h oder 11h hätte ich nicht starten können, weil da der Zug schon zu groß war. Bei den versuchen zu starten verlor ich dann leider noch das Board, weil ich den Schirm zu langsam versucht hatte zu starten und er mich dann gleich mal 1,5 m in die Luft hoch zog. Ohne Board hatte ich keine Chance. Ich versuchte noch 3 mal den Schirm auf 12h zu bringen, wobei ich jedes mal einen kleinen Flug über das Wasser hinlegte und mich dabei weiter vom Strand entfernte. Ich weiß nicht ob ich in meinem Leben vorher schon mal echt Hilfe gebrüllt habe, aber in diesem Moment wusste ich, dass ich es alleine nicht mehr zum Strand schaffen würde. Die Jungs am Strand hatten mich schon beobachtet und waren wirklich super schnell bei mir es dauerte keine 2 Minuten, nachdem ich um Hilfe gebrüllt hatte, bis ein kleiner Junge mir jemand anderen nach draußen brachte, der erst mal meinen Kite übernahm. Ich lief / schwamm so schnell es ging zurück um das Board zu holen, was mir ein anderer Kiter dann abnahm, um es schneller zu Martin zu bringen. Martin sammelte mich kurz darauf ein und brachte mich mit dem Kite zum Strand zurück. Den Rest meiner Stunde verbrachte er dann genüsslich auf dem Wasser und ich sah ihn nicht mehr. Obwohl ich mich gerne noch mal bedankt hätte.

Ansonsten gab es noch einen kleinen Hügel an der Küste, zu dem man mit einem Mofataxi fahren konnte. Mofataxis sind genial! Den Hügel war man in 20 Minuten hoch gelaufen und hatte von dort eine super Aussicht auf die Küste. Meine Haare waren noch feucht, aber ich habe Fotos von fliegenden Haaren gemacht, weil ich noch nie so starken Wind ohne Sturm erlebt habe. Beim hoch laufen bin ich sogar zweimal nach hinten gestolpert, weil ich die Kraft des Windes unterschätzt habe. Man musste sich bewusst so weit nach vorne lehnen, dass man normalerweise umkippen würde. Sobald man sich gerade aufgerichtet hat, hatte man keine Chance stehen zu bleiben und stolperte nach hinten.

Das absolut Beste an Cabo de la Vela war unser Hostel, es bestand aus nicht mehr, als ein paar Hängematten direkt am Strand! Fließendes Wasser gab es nicht. Als dusche bekam man einen Eimer warmes Wasser, und einen Ramapott, um sich nass zu machen. Dafür waren die Duschen schön gefliest und sehr sauber.

Es war echt super schön hier. Das einzige Problem war, dass der Bus nur ein mal täglich um 5 h morgens wieder zurück fährt. Und ich hatte leider nicht genug Zeit einen Tag länger zu bleiben.

Immerhin war ich dann nach 5 Tagen purer Entspannung und Karibikfeeling schon nachmittags in Santa Marta zurück und hatte noch etwas Zeit zum schreiben.

Am nächsten Tag ging es nach Cartagena. Eine Strecke, die eigentlich nur 3 Stunden dauern sollte. Zwischendurch stoppte uns die Polizei und wir mussten wegen irgendwelchen Papieren eine Stunde warteten. Dann fuhr der Bus gar nicht in die Stadt sondern in zu einem Busterminal außerhalb der Stadt. Eine Kolumbianische Mutter regte sich sehr auf und wollte, dass wir des Bus wechseln um mit dem richtigen Bus in die Stadt zu fahren. In diesem Moment war es echt lästig kein spanisch zu sprechen. Ein Franzose übersetzte mir ein paar Brocken ins Englische, aber nur so, dass ich grob verstand, worum es eigentlich ging. Im Endeffekt sind wir vier mal umgestiegen und letztendlich wieder im falschen Bus gelandet, der uns auch nur zum Terminal vor der Stadt gebracht hat, so dass wir noch eine Stunde mit dem Stadtbus fahren mussten und dann nach 7 Stunden endlich ankamen.

Cartagena wurde mir vorher von allen als so super schön beschrieben und alle Leute sagten man braucht mindestens drei Tage. Es stimmt auch, dass die Altstadt wirklich schön ist, aber nach einem halben Tag hätte ich auch weiter fahren können. Manchmal sollte man sich nicht auf fremde Aussagen verlassen. Diese sagten mir auch ich müsse unbedingt eine Tour zum Strand Playa Blanca machen. So eine Tour dauerte leider den ganzen Tag und es gab kaum andere Möglichkeiten da anders hin zu kommen. Ich fand ihn auf jeden fall nicht so besonders toll und viel zu überfüllt, so dass ich mir am Ende des Strandes ein paar Felsen entlang geklettert bin, um zu einem wirklich schönen Teil zu kommen. Wo ich meine Zeit totgeschlagen habe. Es ist echt schrecklich zum Chillen gezwungen zu sein. 2 Stunden war alles schön und ich bin gut und viel geschwommen, aber dann wäre ich auch gerne wieder gefahren. Leider kann man bei einer Tour nicht selber entscheiden wann man fahren möchte und ich musste noch 2 weitere Stunden totschlagen. Abends saß ich dann wieder für 15 Std. im Bus… Es wäre schlauer gewesen von Santa Marta nach Medellin zu fliegen. Ausßerdem deutlich schlneller und sogar günstiger als der Bus. Naja, fürs nächste mal bin ich schlauer.

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