Mexiko City (06.06-08.06)

Lange nicht so gefährlich wie gedacht.

Ganz viele Menschen haben mir vorher erzählt, wie gefährlich Mexiko City doch sei und haben mir angeboten jemanden zu organisieren, der mich begleitet. Auch wenn ich keine Angst vor Mexiko City hatte, vermittelte es ein Gefühl für die Notwendigkeit einer stark erhöhten Achtsamkeit. Besonders darauf, wie andere Menschen mich anschauen, ob sie mich beobachten,…

Das schlimmste Abenteuer, was ich jedoch in Mexiko City erlebt habe, war die Busfahrt vom Flughafen in die Stadt. Es gibt extra Spuren für die Busse, auf denen keine Autos fahren dürfen. Dementsprechend werden sie aber von Radfahrern und Fußgängern genutzt. Und es gibt grundsätzlich nur Einbahnstraßen die aber auch trotzdem 5-6 spurig sein können. Als der Bus dann nicht auf seiner Spur fahren konnte, weil diese von Menschen übervölkert wurde, fuhr er dann einfach mal in den 4 spurigen Gegenverkehr hinein. Die Autos schien das ein bisschen zu stören, aber sie wichen aus und irgendwie funktionierte es, dass wir trotz dichtem Gegenverkehr vorwärts kamen. Die Busfahrt war in vielerlei Sicht sehr spannend, aber das kann ich nicht alles beschreiben. Ich kann euch nicht sagen wie oft ich dachte, „das ist vollkommen unmöglich hier irgendwie weiter zu kommen“ und irgendwie funktionierte es doch. Jedenfalls kam ich wohlbehalten in die Nähe meines Hotels, so dass ich den letzten Rest laufen konnte.

Ich hatte hier für 10 Euro die Nacht mein eigenes Doppelzimmer, wie ich feststellte. Geil!!! Es war schon nachmittags, aber nie zu spät, um noch die Stadt zu erkunden. Und so ging ich zu der berühmten Metropolitan Cathedral, dem National Palace und zum Palacio de Bellas Artes (dem Theater und Opernhaus Mexikos). Auf dem Platz davor waren mehrere Künstler, um die große Menschentrauben herumstanden. Ich sah einen Clown, der irgendwas auf spanisch erzählte und wollte gerade weiter gehen, als er mich aufforderte zu ihm zu kommen. Ich verstand zwar nur die Hälfte, aber es war einfach genug zu verstehen, was er wollte. Er hatte vier Männer gegenüber vier Frauen aufgestellt und die Frauen sollten nach einander möglichst sexy um die Männer herum tanzen. Er hat natürlich auch viel Show drum herum gemacht. Eine der anderen Frauen hatte ebenfalls Spaß daran, die anderen beiden fühlten sich sehr unwohl in ihrer Haut, wie man deutlich gesehen hat. Die Männer hatten alle weniger Probleme mit ihrer Rolle. Die mussten zwischendurch auch tanzen. Ich fand die ganze Sache sehr lustig, hatte entsprechend viel Spaß daran und habe im Endeffekt das Battle gewonnen, was durch den Applaus abgestimmt wurde.

     

Ich habe bei diesem Wetter Eiskaffee lieben gelernt. Dummerweise reagiere ich immer noch so sehr auf Koffein, dass ich mich nachts um 2 gefragt habe, warum ich nicht müde werde, nachdem ich mittags einen getrunken hatte. Und dabei habe ich mich so darauf gefreut unterschiedliche Kaffeesorten in Südamerika zu vergleichen. Naja, gegen vier Uhr konnte ich dann schlafen. Aber wenigstens habe ich es hier wirklich geschafft auszuschlafen und nicht zwischen 6 und 8 wach zu sein.

Den zweiten Tag habe ich eine längere Runde durch die Stadt gemacht. Es ist total beeindruckend, wie viele super schöne koloniale Gebäude mitten in Mexiko City stehen. Man fühlt sich, als ob man vor 100-200 Jahren durch die Stadt geht. Außerdem wollte ich einen Filter für meine Kamera besorgen. Es ist sehr praktisch, wenn man nach einem bestimmten Laden sucht, wie ich jetzt nach einem Kamerageschäft, dann gibt es meistens eine ganze Straße nur mit Kamerageschäften. Da die Läden alle sehr klein sind und teilweise nur eine kleine Auswahl haben, muss man nur eine Tür weiter gehen, um zu schauen, was der Nachbar hat. Ich fand jedenfalls einen Laden wo ich super viele unterschiedliche Filter testen konnte. Dummerweise hatte ich fast kein Bargeld mehr und konnte dort nicht mit Karte zahlen. Ich hatte so gerechnet, dass es mit dem Geld, was Alvaro mir gestohlen hat genau gepasst hätte. Daher musste ich erst in meinem Hotel fragen, ob ich das mit Karte zahlen kann und bin am nächsten Tag dann wieder zu dem Laden gegangen, um den Filter zu kaufen.

Bild Nr. 2 ist die Post, obwohl sie eher wie ein Palast aussieht.

Ich wollte unbedingt noch ein Orgelspiel in der Metropolitan Cathedral hören. Es war gerade Messe und die Messe wurde zwischendurch von kurzen Orgelspielen begleitet. So blieb ich 1,5 Stunden da und wartete auf die Orgelspiele. Beim Warten ließ ich die beeindruckende Umgebung auf mich wirken und starrte einfach die Orgel an, die so schön war, dass ich kaum weggucken konnte. Ich habe abgesehen vom Vatikan noch nie eine so beeindruckende Atmosphäre in einer Kirche erlebt.

 

Draußen vor der Kirche wurde ich mehrfach von Schülern angesprochen ein Interview zu geben, da sie das als Schulprojekt für den Englischunterricht brauchten. Voll lustig, die waren vor der Kamera viel aufgeregter mit mir zu sprechen als ich.

Museen habe ich mir leider gar nicht angesehen, weil ich kein Bargeld mehr hatte und die drei Euro auch nicht mit Karte zahlen konnte. Aber ich war eh viel mehr an dem Leben auf der Straße interessierte und habe mir einfach mal die Zeit genommen die Menschen zu beobachten. An meinem ersten Tag in Mexiko war ich so beeindruckt von den Gebäuden, dass ich kaum ein Auge für die Menschen hatte. Auch da hat mich ein Mexikaner angesprochen, um sein Englisch ein bisschen zu Üben. Ich dachte, wenn ich eh schon einfach nur quatsche, kann ich ihm ja vielleicht auch helfen und nur wenige Minuten später konnte ich endlich mal wieder arbeiten und wir sprachen über seine Knieprobleme. Das Ende vom Lied war, dass ich nach Mexiko City eingeladen wurde, damit er mir die Schönheit der Berge in und um die Stadt herum zeigen würde, weil er ebenso gerne wie ich Bergsteigen geht.

Oh und ich habe festgestellt, dass Avokadoeis viel besser ist, als es sich anhört!

In der Innstadt von Mexiko City hatte man gar nicht so sehr das Gefühl in einer Millionenmetropole (20,9 Mio) zu sein, weil es nicht mal Ansatzweise so voll auf den Straßen war wie in New York. Dafür habe ich beim Abflug Richtung Bogota aus dem Flugzeugfenster geschaut und wirklich bis zu Horizont nur Stadt gesehen. Das war ein krasses Bild!

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